Es gehört zur Qualifikation in unserer Organisation, dass wir nach dem Gesetz des Völkerrechtes handeln und dabei unpolitisch die Ereignisse beobachten und unser Wort erheben, auch wenn es kritisch ist! Hier handeln wir in hohem Demokratiebewusstsein für eine friedliche Völkerverständigung. Jüngste Ereignisse lassen wieder erkennen, dass unsere Regierung verwaltet, aber die Medien regieren. Zur dieser Art der Berichterstattung fällt mir ein altes russisches Sprichwort ein:
„Wenn du ein Stück Brot gestohlen hast, dann bist Du ein Dieb, wenn du aber einen ganzen Zug gestohlen hast, dann bist du ein Held!“
Oft werden Personen in Kostüme geschoben, um sie als Freiheitssymbole einfach zu benutzen. Aber sollten wir hier nicht kritischer sein oder brauchen wir solche Klischees? Ein Robin Hood ging mit den Reichen nicht gnädig um und wurde das Symbol bzw. die Hoffnung für die Armen. Als Lech Wałęsa zur Symbolfigur wurde, leistete ich meinen Dienst 4 Jahre in Polen. Hautnah habe ich miterlebt, wie er in diese Rolle gepresst wurde. Diese hat er natürlich dann auch gelebt. Viele Zeitzeugen fragen sich in der Geschichtsdarstellung oft, wie denn berichtet und wie Geschichte geschrieben wird, wenn sie eine Situation ganz anders miterlebt haben.
Es ist notwendig, dass die Medien kontrolliert werden. Wie unser Ex - Bundespräsident in den Medien zerrissen wurde, war nicht mehr menschlich. Warum wollen wir Menschen am Boden sehen und treten dann noch genüsslich drauf. Bei der Jugendgewalt sind wir entsetzt, aber machen es denn die Medien nicht genauso? Wir wünschen uns natürlich bei unseren Mitgliedern auch ein Strategiedenken und ein Hinterfragen. Der Bundespräsident a.D. Christian Wulff wäre noch in Amt und Würden, wenn sein „Redenschreiber“ ihm nicht den Satz aufgeschrieben hätte: „Der Islam gehört nun zu Deutschland“. Hier werden Strategien entwickelt, die wir erkennen und sogar ein Stück voraus denken müssen: Die bedauerliche Frau Ministerin von der Leyen! Warum auch eine Medizinerin als Gesundheitsministerin?
Auch kritisch stimmt uns der Fall Michail Chodorkowski. Er wurde rechtmäßig verurteilt, wie der Europäische Gerichtshof nach einer gründlichen Prüfung des Urteils festgestellt hat. Nun hat er seine Strafe abgesessen und er ist ein freier Mann. Natürlich hat jeder eine zweite Chance verdient. Aber hier ist die Verhältnismäßigkeit zu beleuchten. Sicher hat er eingesehen, dass man dem Staat nicht einfach das Öl klauen und die landeseigenen Minen nicht an das Ausland verkaufen kann. Mit viel Phantasie stelle man sich vor, dass die Chinesen das Bundeskanzleramt kaufen und die Bundeskanzlerin Büromiete an die Chinesen bezahlt. Staatshoheit ist Staatshoheit! Aber ist er nun der Nationalheld? Nach dem alten russischen Sprichwort schon. Er hat in einer Größenordnung geklaut, dass er mit so jungen Jahren zum „Super – Milliardär“ wurde. Er ist der jüngste reichste Russe! Nun wird er in allen Ehren gern empfangen und ist unser „Freund“ mit der zweiten Chance.
Auch unser Außenminister a.D. Joschka Fischer, der „als Revoluzzer Stalin als Vorbild sah, die Molotowcocktails auf die Polizei warf und den Polizisten Jürgen Weber schwer verletzte“ (Zitat Stern)“, hatte eine zweite Chance.
Nicht nachtreten, denn unsere Hoffnung in der Diplomatie sehen wir immer in der Möglichkeit der zweiten Chance! Mit diesen inneren Einstellungen wird es uns auch gelingen, mit mutmaßlichen Feinden zu verhandeln und die Fähigkeiten der „gefallenen“ Menschen einzubeziehen. Dazu gehört menschliche Größe, die wir uns immer wieder erneut aneignen!
Ihr Günther Meinel
Vorstandsvorsitzender
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